Zauberei
Glücksbringer, Aberglaube, Grübelei, Angst – und darauf folgen Okkultismus, Wahrsagerei, Zauberei, Tassenlesen, Beschwörung, Besprechen, „blauer Blick“-Amulett (Nazar), Hufeisen, Amulett, Talisman, Magnetismus, Spiritismus, Hypnotismus, Horoskop, Astrologie, Blick in die „Zayiçe“ (astrologisches Schema), Handlesen, alte Kartenlegekunst, mit Toten sprechen, Geister rufen, Séance, weiße Magie, schwarze Magie… Das alles sind Namen zerstörerischer, vernichtender Praktiken, die den fehlbaren Menschen seit Anbruch der Geschichte fest im Griff halten. Gewiss bist auch du dem einen oder anderen verfallen – vielleicht steckst du sogar gerade jetzt in ihren Klauen. Was zieht Frauen und Männer in diese Faszinationen? Die Neugier, in die Geheimnisse einer unbekannten Zukunft einzutauchen; das Bemühen, die Geisterwelt zu beeinflussen; der Versuch, den Teufel auszutricksen; der Drang, dem Feind eine Falle zu stellen.
Im alten Babylon ließen Zauberer auf Befehl des Kaisers Pfeile, auf deren Schaft die Namen fremder Länder standen, in einen Beutel werfen. Mit einem Taschenspielertrick mischten sie die Pfeile und zogen einen heraus. Wehe dem Land oder der Stadt, deren Name erschien! Gestützt auf den Zauber der Magier befahl der Herrscher seinen Heeren den Feldzug. Eroberung des ausgewählten Landes, Plünderung von allem, Versklavung von Mädchen und Frauen galten als Gunst und Zustimmung der „Götter“. So errichtete Babylon seine große Vorherrschaft – und ging schließlich doch zugrunde. Der Prophet Hesekiel beschreibt diese Magie so: „Der König von Babel steht am Wegscheide, am Anfang der zwei Wege, um Wahrsagerei zu treiben; er schüttelt die Pfeile, befragt die Terafim, schaut in die Leber“ (Hes 21,21). Das waren die magischen Spiele, zu denen der ausbeuterische Eroberer griff. Dass Mächte mit Losen, Zauber und Magie handeln, galt weithin als normal. Sternendeutung gehörte zum Handwerkszeug mancher Politiker…
Tammuz war der von den Phöniziern aus Sumer und Babylon übernommene Sonnen- und Vegetationsgott. Seine Gemahlin war Ischtar. In Ägypten nannte man sie Osiris und Iris. Den jungen Hirten Tammuz (Adonis) tötete ein Wildschwein. Seine Frau Ischtar verfiel tiefer Trauer; ihr Versuch, ihn zu retten, führte sie in die Unterwelt. In Anlehnung an diese Sage versammelten sich im Monat Tamuz Frauen, hielten Trauer und versuchten mit okkulten Riten, Tammuz wiederzubeleben (Hes 8,14). Diese Strömung wurde zu einer der geheimnisvollen Religionen, die viele Länder und Zeiten umspannten; in seinem Namen wurden zahlreiche astrologische Riten und magische Bräuche gefeiert. Der im Frühling okkult „zum Leben erweckte“ Tammuz wurde zum Bild für das Geheimnis von Leben und Tod. Dieser Glaube gebar allerlei Okkultismus und Beschwörung. Kurz gesagt: der Versuch, durch verschiedene Zauber- und Magiepraktiken eine unerwünschte, von Furcht begleitete Lage zu ändern, die Zukunft festzulegen und Ereignisse zu beeinflussen. Über das Zentrum dieser Zauber- und Talisman-Künste, Babylon, lautet Gottes Gerichtswort in jener Zeit: „Lass doch auftreten und dich retten, die den Himmel deuten, die Sternseher, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen wird! Siehe, sie sind wie Stoppeln: Das Feuer verbrennt sie; sie können ihr Leben nicht erretten aus der Gewalt der Flamme“ (Jes 47,12–15).
Es sei ein für alle Mal gewusst und anerkannt: Ob Kaffeesatzlesen, „blaues Auge“-Amulett, Amulettschreiben oder irgendwelche Magie – Gott verabscheut all das. Er erinnert eindringlich daran, dass solche Praktiken grundlegend vom Bösen inspiriert sind und den Menschen ins Verderben führen. Wer auch nur einer einzigen davon verfallen ist, soll aufgedeckt und aus der gefährlichen Falle befreit werden. Manches davon geht in bestimmten Fällen Hand in Hand mit Drogen – auch das sei erinnert.
Jesus Christus, der mit dem Wort „Ich bin die Wahrheit“ bewiesen hat, dass er jede Form von Lüge früher oder später zerschlägt, kündigt an, den „tiefen Geheimnissen des Satans“ (Offb 2,24) – Abenteuern eines Spiels mit dem Feuer – die angemessene Antwort zu geben. Jede Anstrengung, die sich Christus widersetzt und seiner Wahrheit trotzt, wird ihren Lohn empfangen – vom Horoskop bis zur schwarzen Magie, jede Form der Scharlatanerie. In der Bibel wird betont: „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens… Lasst alles anständig und in Ordnung geschehen… Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Kor 14,33.40; 16,14).
Der Bote Paulus verkündigte in Ephesus die Freudenbotschaft. Furcht fiel auf alle, und der Name des Herrn Jesus Christus wurde verherrlicht. Ephesus war ein Zentrum, in dem die Zauberkunst Fuß gefasst hatte. Viele, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten offen ihre Taten, erzählten alles so, wie es war. Eine große Schar von Zauberpraktizierenden brachte ihre Bücher – im Wert von fünfzigtausend Silberstücken – zusammen und verbrannte sie öffentlich (Apg 19,18–19).
Der Mitmensch befindet sich im verführerischen Spiel des Bösen auf dem Schoß vielfältiger Gefahren. Psychiatrien und psychologische Kliniken sind voll mit denen, die sich diesen dunklen Spielen hingegeben haben. Selbstmorde kommen hinzu. Gottes Urteil lautet: „Die Hausgötzen reden Nichtiges, die Wahrsager schauen Lügen, trügerische Träume erzählen sie und spenden leeren Trost. Darum irrt das Volk wie eine Herde, sie sind elend, weil kein Hirte da ist“ (Sach 10,2). Taschenspielereien haben dem verirrten Menschen bisher unter keinen Umständen Frieden und Sicherheit gebracht. Die endgültige Befreiung davon ist ein jedem gewährtes Recht. Der himmlische Vater, der den Menschen liebt, bietet den vom Weg abgekommenen Menschen den von oben gesandten Christus als den Guten Hirten an (Joh 10,11).